Renes Redekiste

Interviews & Polaroid-Fotografie

Complementary

“Schau dir das mal an!”
“Ha, ganz schön Emo!”
“Tja, es soll ja auch traurig sein …”
“Könnte aber auch das Cover für eine neue Tocotronic Platte sein.”

Das Kompliment (Tocotronic-Cover, nicht Emo) nehme ich mit, doch bleiben wir beim eigentlichen Thema: Das passende Bild für den traurigen Song. Das Stück inspirierte das Foto, also ging es vom Lied zum Bild. Und nun von der Fotografie zurück zum Song.

Bereits am 5. November veröffentlicht, gibt es nun auch hier ein paar Worte über Complementary und dieses Stück reist mit schwerem Gepäck! Denn es behandelt all die Zustände, die sich mit einer Trennung nach und nach einstellen und das sind wie jeder weiß, einige. Wie betäubt durch den Tag zu gehen – eine gelebte Gefühlslosigkeit, dazu die im totalen Widerspruch stehende, aufkommende Wut oder auch einfach nur das Gefühl, dass etwas fehlt. Man liegt im Raum, wie ein unvollständiges Puzzle, dem das letzte Teil fehlt. Es ist kein Geheimnis, die Palette an Gefühlen ist breit gefächert. Doch lassen wir Complementary für sich selbst sprechen.

Quelle: YouTube, Fizzy Blood

Wieder präsentieren sich Fizzy Blood experimentierfreudig und Benji zeigt, dass seine Stimme nicht auf Stücke wie January Sun oder Pawn limitiert ist. Der Moment um 2:29 straft jeden Lügen, der behauptet, nicht überrascht zu sein. Und haben wir uns nicht alle schon einmal im oben erwähnten Gefühlssturm selbst in die Taschen gelogen? Das sollte doch genügen.

Mit Complementary gibt es nun bereits die zweite Überraschung aus dem Hause Fizzy Blood, die ihrem Vorgänger Ka Palaho Beach in nichts nachsteht. Zugegeben, ich habe etwas gebraucht, um die Schönheit des Liedes zu erkenen. Es ist eben ein trauriges und langsames Stück, welches uns mit ein wenig wütendem Sprechgesang und einem Abschnitt zum Tanzen auf nichts weniger als das Ende der Welt vorbereitet.

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