Renes Redekiste

Interviews & Polaroid-Fotografie

Hafenklang

 

Meine Erinnerungen an das Konzert der Oi-Band Loikaemie 2008 im damaligen Hafenklang Exil sind…. verschwommen. Wer sich erinnert, war nicht dabei… oder so. Es wird laut und schrammelig gewesen sein, schweißnass, biertrunken. An den Auftritt von der Hamburger Performancegruppe HGich.T im April 2009 habe ich auch nur noch vage und leicht verstörende Erinnerungen an Babyöl und Windeln. Die Assoziationen an das Hafenklang Exil sind auf jeden Fall stickige, dunkle, klebrige, wilde Abende, an denen ich eine unbeschwerte Zeit hatte.

Zwölf Jahre später

2020, in der Jetztzeit, befindet sich das Hafenklang, dort, in der Großen Elbstraße, wo es einst begann – die zwei Jahre Exil in der Großen Bergstraße im Ex-Frappant gehören längst der Vergangenheit an. Auf dem Platz, wo das Hafenklang zwecks seines Umbaus hin auswanderte, befindet sich nun Ikea. Das Stadtbild hat sich in einigen Ecken Hamburgs massiv geändert, Gentrifizierung bringt so etwas mit sich. In all den Jahren bin ich dem Hafenklang als Konzertbesucherin treu geblieben. Im Mai vergangenen Jahres zum Beispiel bescherte ein Stockwerk weiter oben im Goldenen Salon an einem verregneten Dienstagabend in gemütlicher Runde der Experimental Pop-Musiker aus Österreich Mile Me Deaf mit John Moods im Vorprogramm einen Abend zwischen herrlich kitschigen Lyrics seitens John Moods und psychedelischen Synthie-Sounds, mäandernden Loops und bunten Videoinstallationen von Mile Me Deaf unterstützt von einem Live-Schlagzeuger.

In dem größeren Raum unten spielten im November die fünfköpfige kalifornische Hardcore/Postpunkband Ceremony und hatte ihr sechstes Album „In The Spirit World Now“ dabei. Der Auftritt strotzte dank des wechselseitigen Austauschs der Besucher*innen und Band vor Energie, abgerundet durch eine gelungene Mischung aus neuem Material und älteren Liedern wie „Hysteria“ ihres 2012 erschienenen Albums „Zoo“. Sänger Ross Farrar sang mit dem Publikum, kam von der Bühne runter, ging mitten rein, das Hafenklang schien die Stimmung aufzusaugen und das Konzert war on point vorbei, als alles gegeben, alles gesagt worden war und sich eine allgemeine Zufriedenheit eingestellt hatte. Solche Momente leidenschaftlicher Konzerte, besonderer Momente, des Austausches und Miteinanders verbinde ich mit dem Hafenklang.

Ich möchte solche Abende nicht missen und damit die Konzert-Venue Hafenklang als Institution dieser Stadt diese Zeit übersteht, ist Solidarität und Unterstützung gefragt.

Darum …

Wenn ihr am Erhalt des Hafenklangs interessiert seid, könnt ihr Soli-Shirts kaufen, indem ihr mit dem Betreff „Soli Shirts“ an hafenklang@hafenklang.com eure Wunschgröße, Name, Adresse und Preis (mindestens 15 Euro) schreibt. Ansonsten könnt ihr Geld überweisen (und eine Spendenbescheinigung erhalten) an:

Stiftung zur Stärkung privater Musikbühnen Hamburg
Hamburger Sparkasse
IBAN: DE79 200 50 550 1280 366 988
BIC: HASPDEHHXXX
Betreff: Spende Hafenklang

Peace out.

Diesen Beitrag schrieb Helen, die unter anderem auch für testspiel.de die Tastatur bearbeitet!
Danke für deine Mithilfe zum Erhalt eines vielfältigen Kulturangebotes!

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